
🎹 Mit dem Klavier ins Jenseits – Wenn letzte Wünsche Geschichten erzählen
25. Juni 2025
Bestattungen sind Rituale, die von Tradition, Kultur – und vor allem von Menschen geprägt sind. In unserer täglichen Arbeit im Bereich der Vorsorge erleben wir immer wieder, wie individuell und berührend Abschiede gestaltet werden können.
Und manchmal begegnet uns eine Geschichte, die bleibt.
So wie die von der älteren Dame aus Großbritannien – und ihrem Klavier.
Ein Leben voller Musik
Die Frau war keine weltberühmte Musikerin, sie stand nicht auf großen Bühnen, und doch war das Klavier ihr treuster Begleiter. Ein schlichtes, dunkles Upright-Piano, das viele Jahre im Wohnzimmer stand. Es war mehr als nur ein Möbelstück: Es war Zeuge von Familienfesten, trostspendender Zuhörer an schlechten Tagen und klangvoller Ausdruck ihrer Gefühle.
Freunde und Verwandte erinnern sich daran, wie sie oft einfach zum Klavier ging und spielte – ganz für sich oder für andere. Manchmal ein fröhlicher Walzer, manchmal ein melancholisches Lied aus ihrer Jugend.
„Wenn ich gehe, dann mit meinem treuesten Begleiter.“
Als die Dame älter wurde, begann sie, über ihre Bestattung nachzudenken. Es war ihr wichtig, dass alles geregelt war – vor allem aber, dass sie in Erinnerung bleiben würde, wie sie war. Und so äußerte sie einen Wunsch, der ihre Familie im ersten Moment überraschte:
„Ich möchte mit meinem Klavier beerdigt werden. Zumindest mit einem Teil davon.“
Die Familie überlegte, sprach mit dem Bestattungsinstitut – und entschloss sich, diesen Wunsch zu erfüllen. Das Klavier wurde vorsichtig auseinandergebaut. Einige Tasten, die Pedale, und ein Stück des hölzernen Resonanzbodens begleiteten die Frau auf ihrem letzten Weg.
Was bleibt, ist eine Geschichte
Für Außenstehende mag das kurios wirken – doch für die Angehörigen war es genau richtig. Der Abschied war nicht nur traurig, sondern auch besonders. Beim Gedanken an die Klaviertöne, die das Haus über Jahrzehnte erfüllt hatten, kam nicht nur Wehmut auf, sondern auch ein Lächeln.
Und genau darum geht es bei einer guten Vorsorge:
Nicht nur darum, was passiert – sondern wie es sich anfühlt.
Persönliche Wünsche brauchen Raum
Wir erleben in der Arbeit mit Vorsorge und Bestattung immer wieder: Menschen haben ganz eigene Vorstellungen von ihrem Abschied – und viele trauen sich kaum, diese auszusprechen. Weil sie „zu seltsam“ wirken könnten. Oder weil sie nicht zur üblichen Vorstellung von Trauer passen.
Doch oft sind es gerade diese individuellen Wünsche, die später Trost spenden. Weil sie Nähe zeigen. Persönlichkeit. Und oft auch: Liebe.
Ob es das Lieblingslied bei der Trauerfeier ist, ein besonderer Duft, ein Gedicht – oder eben ein Klavierteil im Sarg: Jeder Mensch hat das Recht, auch im Abschied so gesehen zu werden, wie er war.
Warum wir diese Geschichte teilen
Weil sie zeigt, dass Bestattung nicht gleichbedeutend mit Starrheit ist.
Weil sie Mut macht, die eigene Vorsorge persönlich zu gestalten.
Und weil sie uns daran erinnert, dass das Leben – und der Abschied davon – viele Töne hat.
Frage zum Mitnehmen:
Gibt es etwas, das Euch Euer ganzes Leben begleitet – ein Gegenstand, ein Lied, ein Duft – und das auch im Abschied nicht fehlen dürfte?
Wir sind gespannt auf Eure Gedanken. 💬
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