Kinder + Trauer

Kinder trauern auf ihre eigene Art, anders als wir Erwachsenen. Man geht davon aus, dass Kinder ab etwa neun Jahren verstehen können, dass der Tod etwas Unwiederbringliches ist. Kinder, die trauern, brauchen vor allem: Gespräche, ehrliche Informationen, einen geduldigen Ansprechpartner, Zuwendung und Zeit zum Trauern.

Kinder, die einen lieben Menschen verloren haben, zeigen oft eines dieser Verhalten:

  • plötzliche Stimmungswechsel von traurig zu spaßig
  • Schlafstörungen
  • Alpträume
  • Ängste
  • Probleme in der Schule
  • Bettnässen

Einem Kind können Sie beim Trauern am besten helfen, indem Sie Vorbild sind: Zeigen Sie offen Ihre Gefühle, lassen Sie Tränen zu, verschweigen Sie nicht, wie traurig Sie sind. Mit überspielten, heruntergespielten oder sogar unehrlichen Gefühlen können Kinder viel schlechter umgehen, als mit ehrlichen Emotionen.

Nehmen Sie Kinder also ernst, sagen Sie nicht, „Du bist zu klein, um das zu verstehen.“ Rufen Sie schöne Erinnerungen an die verstorbene Person ins Gedächtnis, stellen Sie ein Foto und eine Kerze auf und denken Sie mit dem Kind an die verstorbene Person.

Kinder ab dem Grundschulalter sollten ruhig an der Beerdigung teilnehmen. Sie sehen dann, wie Menschen verabschiedet werden. Für das Kind wäre es möglicherweise eine schöne Erfahrung, wenn es sich in einem eigenen Abschiedsritual – vor oder nach der Beerdigung – persönlich verabschieden könnte.

Machen Sie sich bewusst, dass alle Gefühle normal sind, reagieren Sie nicht genervt oder aggressiv, sondern sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Ängste, Wut, Selbstvorwürfe oder Schuldgefühle. Wenn Sie sich damit überfordert fühlen, gibt es Beratungsstellen, die Hilfe anbieten.  

Unter www.youngwings.de bietet die Nicoladaidis-Stiftung Informationen für Kinder und Jugendliche rund um das Thema Trauer an und auch Erwachsene finden hier wertvolle Tipps zum Umgang mit trauernden Kindern, sowie Adressen von Beratungsstellen.

WEITERE THEMEN: