Trauersprüche

Es kann vor Nacht leicht anders werden;
als es am frühen Morgen war.

Es war ein langer Abschied.
Auch, wenn wir damit rechnen mussten
und der Tod als Erlöser kam,
so schmerzt doch die Endgültigkeit.

Es weht der Wind ein Blatt vom Baum,
von vielen Blättern eines.
Das eine Blatt, man merkt es kaum,
denn eines ist ja keines.
Doch dieses eine Blatt allein
bestimmte unser Leben.
Drum wird dieses eine Blatt allein
uns immer wieder fehlen.

Etwas von dem, was Du uns Dein ganzes Leben lang gegeben hast,
konnten wir Dir zurückgeben.
Was bleibt, ist die Erinnerung an Dich in unseren Herzen.

Freundlichkeit, Güte und Zufriedenheit
strahltest du aus in deinem Leben.
Mit Mut und Kraft kämpftest du geduldig
und hoffnungsvoll
gegen die Schwere deiner Krankheit
und übermittelst uns,
die wir dir nicht helfen konnten,
noch Stärke.
Alle, die dich kannten und liebten,
können es nicht fassen,
dass du uns so früh verlassen musstest.

Gedanken –
sie werden uns immer an dich erinnern
und glücklich und traurig machen
und dich nicht vergessen lassen.

Gelöst von allen Freuden,
befreit von jedem Schmerz.

Glaube, Hoffnung und Liebe,
diese Drei sind Eins,
das Größte aber ist die Liebe.

Glücklich sind wir zwei gegangen,
immer gleichen Schritts.
Was du vom Schicksal hast empfangen,
ich empfind es mit.
Doch nun heißt es Abschied nehmen
und mir wird so bang.
Jeder muss allein gehen
seinen letzten Gang.

Herr auf Dich vertraue ich,
in Deine Hände lege ich mein Leben.

Hier ist die Grenze des Lebens, nicht der Liebe.

Hinter den Wolken,
irgendwo weit,
sitzt ein kleiner Engel
und zerschneidet die Zeit,
als wenn’s eine Zeitung wäre.
Er zerschneidet das Glück,
er zerschneidet das Leid,
er zerschneidet die ganze Ewigkeit,
mit Gottes großer Schere.

Ich bin bei Dir, du seist auch noch so ferne, du bist mir nah!
Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O wärst Du da!

J.W.v. Goethe

Ich gehe langsam aus der Welt heraus
in eine Landschaft jenseits aller Ferne,
und was ich war und bin und was ich bleibe
geht mit mir ohne Ungeduld und Eile
in ein bisher noch nicht betretenes Land.

Hans Sahl

Ich gehe zu denen, die mich liebten,
und warte auf die, die mich lieben.

Ich glaube,
dass, wenn der Tod
unsere Augen schließt,
wir in einem Lichte
stehen, von welchem
unser Sonnenlicht
nur der Schatten ist.

Schopenhauer

Ich stelle mir das Sterben vor
so wie ein großes helles Tor.
Durch das wir einmal gehen werden.
Dahinter liegt der Quell des Lichts
oder das Meer, vielleicht auch nichts.
Vielleicht ein Park mit großen Bänken.
Doch eh‘ nicht jemand wiederkehrt
und mich eines Besseren belehrt,
möcht ich mir doch den Himmel denken.

Ich sterbe, aber meine Liebe zu Euch stirbt nicht,
ich werde Euch vom Himmel aus lieben,
wie ich Euch auf Erden geliebt habe.

In der Weite des Meeres
siehst du vielleicht die zurückgelegte Meile nicht,
aber sie ist gesegelt.

In einem neuen Licht wird
deine Liebe wärmend uns umgeben
und aus der Ferne in uns weiterleben.